Auf Prost geht’s los 19.8.2022
Als uns der Starkregen am Donnerstagmorgen den Etappenstart verzögerte, wollte uns der freundliche Wirt zu einem Bier einladen, um die Wartezeit zu verkürzen. Wir lehnten dankend ab, mussten aber letztendlich wenigstens mit einem kleinen edlen Tropfen anstoßen.
Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es von Coburg nach Bamberg, 51,3 Km, 130 Höhenmeter, 2h 43 Fahrzeit. Der Radweg war gut ausgebaut, durchgehend asphaltiert und so fuhren wir tiefenentspannt Richtung Bamberg, vorbei an der Großheirather Taufallee.

Mancherorts war es früher Brauch, anlässlich der Taufe eines Kindes einen Baum zu pflanzen. Die Gemeinde und der Gartenbauverein Großheirath-Buchenrod ließen diesen Brauch in den vergangenen Jahren im Rahmen der Taufallee wieder aufleben. Großheirather Eltern haben hierbei die Möglichkeit, zur Erinnerung an diesen besonderen Tag, einen Baum auf dem Radweg von Großheirath nach Rossach zu pflanzen. Die Standorte der Bäume werden zusammen mit den Namen des Täuflings und des Tages der Taufe auf einer Schautafel festgehalten – eine tolle Idee.

Nachdem wir uns in Hallstadt mit einem frischen Kirchweikrapfen gestärkt hatten, ging es zügig nach Bamberg. Im Regelfall ist die fränkische Kirchweih von Donnerstag bis Montag, in diesem Jahr vom 18.08. – 22.08.2022. Sie beginnt mit dem Aufstellen des Planbaums, setzt sich fort mit dem Kirchweihtanz und dem Kirchweihgottesdienst am Sonntag. Der Plan, auch Anger genannt, ist der Platz, an dem viele Programmpunkte der Fränkischen Kirchweih stattfinden. Oft ist es der Dorfplatz, der Marktplatz, der ehemalige Gerichts- oder Richtplatz, die Tanzlinde oder einfach nur der Platz vor der Kirche. Die Kirchweihen sind ein wichtiger Bestandteil jeder einzelnen Gemeinde und gelten als immaterielles Kulturerbe.

In Bamberg angekommen ging es Richtung Dom, um den Tagesstempel für unsere Etappe zu erhalten. Der romanische Bamberger Dom St. Peter und St. Georg gehört zu den deutschen Kaiserdomen und ist mit seinen vier Türmen das beherrschende Bauwerk des Weltkulturerbes Bamberger Altstadt. Im Inneren befindet sich der Bamberger Reiter oder auch „steinerne Reiter“, ein steinernes Reiterstandbild aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Es gehört zu den plastischen Hauptwerken der späten Stauferzeit und ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt Bamberg.

Ein neues Wahrzeichen sind die Glasfenster von Markus Lüpertz in der Kirche St. Elisabeth, die am 25./26.Juni 2022 vom Künstler der Öffentlichkeit übergeben wurden.

„Glasfenster überschüttenden Kirchenraum mit farbigem Licht. . . . Engel betreten in diesem Licht die Erde und Mysterien und Visionen besetzen das Haus Gottes.“ (Markus Lüpertz)
