Ankunft in Venedig 12.09.2022

Ankunft in Venedig 12.09.2022
Unsere 21. und letzte Etappe führte uns von Treviso nach Marghera (Venedig).

Radweg München Venedig

Wir folgten 50 Km dem Fernradweg München – Venedig, der uns immer am Fluss Sile entlang aus der Stadt und durch ein sich anschließendes Naturschutzgebiet führte.

Naturschutzgebiet

Vorbei an herrlichen Flusslandschaften, an alten und neuen Landsitzen, Weingütern, durch Bambushaine und kleine Ortschaften schlängelte sich der Radweg ca. 20 Km Richtung Venedig.

Vorbei an Weingütern


Nachdem wir das Naturschutzgebiet verließen, eröffnete sich uns eine weite flache Landschaft.

Flaches Land vor Venedig

Am Horizont waren noch schwach die Ausläufer der Alpen zu erkennen. Wie erreichten die Stadt Quarto d‘ Altino, den Endpunkt oder Ausgangspunkt der Via Claudia Augusta, der wir so lange gefolgt waren. Leider war das Archäologische Museum wie die meisten Museen am Montag geschlossen.

Der Anfang der Via Claudia Augusta

Den Radweg München-Venedig folgend erreichten wir Mestre und hatten eigentlich vor, bis zur Lagune zu fahren, um einen Blick auf die Altstadt von Venedig zu werfen, aber Baustellen und fehlende Hinweisschilder auf einen Tunnel oder eine Brücke zur Überquerung der Gleisanlagen am Bahnhof Mestre ließen unsere Fahrt abrupt an der Hochstraße enden. (siehe Titelbild)

In Mestre

Nach abenteuerlichen Manövern erreichten wir gestresst unser Quartier in Marghera – die Antica Villa Graziella, wo wir freundlich empfangen wurden.

Antica Villa Graziella
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Von Trentino nach Veneto 8.9.2022

Von Trentino nach Veneto 8.9.2022
Der Start unserer 18. Etappe fiel buchstäblich ins Wasser. Es regnete schon am Morgen und es sollte auch tagsüber immer wieder Schauer geben, zwischendurch mal kleine Auflockerungen.

Im Regen durch die Dolomiten

Von den Dolomiten war im Regendunst nicht viel zu sehen. Die 18.Etappe war zwar nicht lang, nur 34 Km, aber dafür mussten wir 910 Höhenmeter meistern. Die Anstiege und der Dauerregen verlangten uns alles ab und so brauchten wir auch mehr als 4 Fahrstunden, um an unseren Zielort zu gelangen.

Schussfahrt nach Lamon

Kurz vor Lamon ging es dann endlich bergab und auch der Regen hörte auf und die Sonne zeigte sich wieder.
Auch auf dieser Tour begegneten wir den Hinweisschildern auf die Via Claudia Augusta – merkwürdig, dass die Römer die Straße über die Berge verlegten und nicht unten im Tal dem Fluss folgten.

Die Via Claudia Augusta

Wir jedenfalls waren uns einig darüber, dass wir bei der Planung einen Fehler gemacht hatten, wir hätten viel bequemer und schneller unterhalb der Berge entlangfahren können.

Lamon

In Lamon angekommen besuchten wir die Kirche San Pietro, die sich oberhalb des kleinen Stätchens auf einem Berg befand.

Kirche San Pietro

Von dort hatten wir einen herrlichen Ausblick auf Lamon und die Dolomiten.

Die Dolomiten

Ankunft in den Dolomiten ? 7.9.2022

Ankunft in den Dolomiten ? 7.9.2022
Die 17. Etappe begann mit einer Zugfahrt von Trento nach Pergine Valsugana, welche sich etwas schwierig gestaltete, da es nicht einfach war, unsere vollbepackten Räder in den Eisenbahnwagen zu hieven. Weil in italienischen Zügen die Räder hochkant stehend befestigt werden müssen, hieß es alle Taschen abnehmen. Nach 5 Stationen mussten wir sehen, wie wir möglichst schnell unsere Räder und unsere ganzen Fahrradtaschen ohne Verluste aus dem Zug bekommen.

Fahrt mit TRENITALIA


Die rund 38 Km von Pergine Valsugana nach Spera absolvierten wir auf gut asphaltierten Radwegen und natürlich streckenweise auch auf der Via Claudia Augusta.

Immer noch die Via Claudia Augusta


Wir durchquerten Borgo, die Hauptstadt des Unteren Valsugana, deren Altstadt am Fluss Brenta mit venezianisches Flair aufwartet.

Borgo Valsugana


Mit 320 Höhenmetern war diese Etappe eigentlich eine leichte Tour, doch der Anstieg zu unserem Hotel in Spera mit mehr als 20% Steigung brachte uns fast an die Grenze des Machbaren.

Ankunft im Hotel Spera

Nur mit Mühe und vielen kleinen Pausen schafften wir es, unsere vollbepackten Räder hochzuwuchten.

Grandiose Bergwelt


Oben am Hotel angekommen, genossen wir den Ausblick auf die ??? , ja worauf? Das Begrüßungsbier gab uns die Antwort – auf die Dolomiten.

Dolomiten Bier

Auf Wiedersehen Südtirol 05.09.2022

Auf Wiedersehen Südtirol 05.09.2022
Mit unserer 16. Etappe verabschiedeten wir uns von Tramin und machten uns auf den Weg nach Trento, 58 Km und 190 Höhenmeter.

Super Radweg


Wir fuhren auf dem Giro del Vino, trafen aber ab und zu auch auf unsere altbekannte Via Claudia Augusta. Der Radweg war hervorragend ausgebaut und durchgehend asphaltiert.

Der Giro del Vino


Hinter Neumarkt/ Egna erreichten wir die deutsch-italienische Sprachgrenze, jetzt verließen wir die Provinz Südtirol und damit den überwiegend deutschsprachigen Raum – benvenuti in Italia.

Die Sprachgrenze


Der Giro del vino führte uns durch die überwiegend italienisch geprägten Städtchen Mezzocorona und Mezzolombardo. Hier statteten wir der Grappadestillerie Villa de Varda einen Besuch ab, in der die Teroldegotraube zu Grappa veredelt wird, und ließen uns die Gelegenheit zum Kauf nicht entgehen.

Grappakauf in einer Destellerie


Weiter ging es auf dem Etschtalradweg nach San Michele und immer weiter Richtung Trento, wo wir auch wieder auf unsere Via Claudia Augusta trafen.


Angekommen in Trento, der Hauptstadt des Trentino, radelten wir ins Zentrum, zur Piazza del Duomo mit dem romanischen Dom und dem barocken Neptunbrunnen aus dem 18. Jahrhundert und ließen uns vom Flair dieser Stadt bezaubern.

Die Piazza in Trento

Durch den Vinschgau nach Meran 30.8.2022

Durch den Vinschgau nach Meran 30.8.2022
Unsere 13.Etappe war eine Etappe der Superlative – sie war mit 83 Km die längste und mit 1360 Höhenmetern abwärts die schnellste Etappe. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit betrug ca. 22 km/h.
Wir starteten von Reschen aus und schossen unser erstes Foto natürlich am aus dem Reschensee ragenden Kirchturm, der Bildikone schlechthin in dieser Region.


Von Reschen aus ging es auf der Radautobahn Richtung Meran

. Die fast durchgängig asphaltierte und breit angelegte Radstrecke führte vorbei an Apfelplantagen und an der Etsch, dem mit 415 Km zweitlängsten Fluss in Italien. Die Etsch, trentinisch Ades, entspringt in Südtirol und durchfließt das Etschtal und die Po – Ebene.
Wir folgten weiter der Via Claudia Augusta und machten einen Zwischenstopp in Naturns. Hier fanden wir, eingebettet in die in der Talsohle vorherrschenden Apfelgärten, die kleine Kirche St. Prokolus.

Dieses Kirchlein ist ein kunsthistorisches Kleinod. Im Innern ist ein einzigartiger Freskenzyklus zu finden, der nach der Freilegung 1923 als Sensationsfund galt. Die unteren Fresken zählen zu den frühesten Beispielen vorromanischer Wandmalerei im deutschsprachigen Raum.

Engel und Heilige, der berühmte Schaukler und sogar eine Rinderherde sind zu bewundern. Die Malereien lassen sich nicht mit Sicherheit deuten und so gibt es auch über den sogenannten „Schaukler“ unterschiedliche Ansichten. Handelt es sich tatsächlich um den Heiligen Prokulus, vierter Bischof von Verona, der seine Stadt fluchtartig verlassen musste oder ist die Flucht des Paulus aus Damaskus dargestellt?


Von Naturns aus ging es in einstündiger Fahrt zu unserem Etappenziel Merane. Dort trafen wir in unmittelbarer Nachbarschaft unseres Quartiers wieder auf Martin Luther – ein Zufall?

Ankunft in Italien 29.08.2022

Ankunft in Italien 29.08.2022

Wieder folgten wir der Via Claudia Augusta in Richtung Reschenpass, 43 Km und 860 Höhenmeter waren zu überwinden. Wir machten uns dabei nicht zum Clown, denn die Radtouristen, die mit uns auf dem Pass radelten, waren auch nicht viel schneller unterwegs.

Beliebtes Fotomotiv auf der Via Claudia Augusta


Bevor wir aber den Reschenpass passieren konnten, ging es auf steinigen Kieswegen steil bergauf Richtung Schweiz. Ein beliebtes Fotomotiv vor der Grenze zur Schweiz ist die ehemalige Grenzfeste und Zollstation Altfinstermünz an der Innschlucht zwischen Pfunds und Nauders.

Unheimlich romantisch und anstrengend


Auf der Asphaltstraße angekommen, ging es gut, wenn auch nicht ohne Kraftanstrengung, voran, 11 Km lang immer bergauf. Im Vergleich war der Fernpass die weitaus größere Herausforderung.

11 Spitzkehren am Reschenpass


In Nauders hatten wir es endlich geschafft, es ging wieder abwärts Richtung italienische Grenze. Es gab zwar noch ein paar kleine Anstiege, aber die waren nur kurz und das Ziel in Sichtweite.

Österreich gibt noch einmal alles.


Bei Reschen passierten wir die Grenze und können uns nun auf entspanntere Etappen einstellen.

An der Grenze zu Bella Italia

Von Füssen über den Fernpass nach Tirol – 27.08.2022

Von Füssen über den Fernpass nach Tirol – 27.08.2022

Wir verließen Füssen und das Lechtal und auf zunächst gut asphaltierten Radwegen ging es entlang der Via Claudia Augusta Richtung Tirol. Insgesamt waren 910 Höhenmeter auf der 65 Km langen Radtour nach Tarrenz zu überwinden.

Immer wieder gibt es lesenswerte Tafeln am Wegesrand.


Die Strecke von Füssen über den Fernpass bis zum Reschenpass ist sehr anspruchsvoll, aber landschaftlich wohl der Höhepunkt unserer gesamten Tour.

Zugspitze vor den Augen


Es gab sehr viele Steigungen und schwierige Teilstücke. Auf steinigen, sehr schwer befahrbaren Wegen ging es im letzten Drittel dieser Etappe ständig bergauf und bergab.

Der Huckepack Service ist eine wirklich gute Idee.


So lauern auch heute noch Gefahren auf Alpenpässen. Es ist einiges an Anstrengung notwendig, wenn man sie sich mit eigener Kraft erarbeiten will.

Eine besonderer Abschnitt voller Gefahr


Nach dem bisher schwierigsten Teilstück erreichten wir den Gasthof Seewald, der – Gott sei Dank – direkt an der Via Claudia Augusta lag und uns Quartier bot.

Tirol vom Feinsten

Den Lech entlang nach Füssen 26.8.2022

Den Lech entlang nach Füssen 26.8.2022

Durch das wunderschöne bayrische Voralpenland ging es heute nach Füssen. Hier scheint die Natur noch in Ordnung, die Wiesen im satten Grün, die Wälder sehen gesund aus, kein Vergleich zu Thüringen, Sachsen oder Brandenburg, gesegnetes Bayern.
Die Radwege sind fast durchgehend asphaltiert oder es gibt feste Kieswege durch schattige Wälder und immer der Blick auf die Berge – einfach wunderschön.

Durch das Voralpenland


Auch BIO – Milchtankstellen gibt es hier am Radweg, die frisch gekühlte Heumilch anbieten – ein Genuss und damit eine echte Alternative zu Radler und Bier.

Selten aber gut.


Wir folgten weiter der Via Claudia Augusta, der römischen Kaiserstraße, und waren zeitweise gleichzeitig auch auf der Romantischen Straße und auf dem Lechradweg unterwegs.

Die alte römische Kaiserstraße.


So kamen wir kurz vor Füssen auch an den Forggensee und nutzten bei sonnigem Wetter die Gelegenheit zum Baden und Ausruhen.

Ein kleines Badeparadies


Nach einer leichten und erholsamen Tour, trotz 66Km und 510 Höhenmetern, kamen wir gegen 16.00 Uhr entspannt in der Touristenhochburg Füssen an.

Menschen über Menschen.

Dahinab! Raus aus Augsburg 25.8.2022

Dahinab! Raus aus Augsburg 25.8.2022
Wir mussten zwar nicht aus Augsburg fliehen, wie Martin Luther am21.10.1518, doch ging es auch für uns weiter die Via Claudia Augusta entlang, 69 Km und 260 Höhenmeter Richtung Fuchstal.

Immer noch in Betrieb.

Kaum aus Augsburg raus, passierten wir die ehemalige Slalomstrecke der Olympischen Spiele von 1972 – heute Kanuleistungszentrum.
Der Via Claudia Augusta folgend ging es weiter Richtung Landsberg am Lech.

Zwei auf dem Weg nach Rom.

Die malerische Stadt Landsberg an der Romantischen Straße gehört zu den Regionen Deutschlands mit der höchsten Lebensqualität.

An der Straße der Romantik Landsberg

Die reiche Geschichte der Stadt spiegelt sich in den Gassen und Plätzen der Altstadt und in den kunsthistorisch bedeutenden Kirchen gibt es zahlreich Schätze zu bestaunen.

Stadtpfarrkirche in Landsberg

Erste Etappe auf der Via Claudia Augusta 23.8.2022

Erste Etappe auf der Via Claudia Augusta 23.8.2022
Von Donauwörth ging es für uns auf der Via Claudia Augusta weiter. Der gut ausgebaute Radweg führte uns auf den Spuren der Feldherren Drusus und Tiberius entlang der alten Römerstraße nach Augsburg, 49 Km, 180 Höhenmeter.


Die Via Claudia Augusta wurde im Jahre 47 n.Chr. unter Kaiser Claudius von Altinum über den Reschenpass bis an die Donau erbaut. Ursprünglich wurde sie als militärischer Weg genutzt, in den folgenden Jahrhunderten entwickelte sie sich zu einer wichtigen Handels – und Reiseroute. Später verlor die Via Claudia Augusta ihre Bedeutung als führende Römerstraße an die immer wichtiger werdende Strecke über den Brenner.
In Allmannshofen begegneten wir den Schwabenbüffeln, einer Herde Wasserbüffel, die hier an der Donau heimisch geworden sind. Aus der Region für Genießer – Fleisch und Wurst vom Wasserbüffel.


In Augsburg angekommen besuchten wir zunächst die Touristinformation im Zentrum der Altstadt, um Material für die Planung unseres Ruhetages zu sammeln, der natürlich wieder ganz im Zeichen Luthers stehen soll.